Die Frau mit der Gitarre und dem bongoklopfenden Kind: Ich entdecke erst gar nicht, wo der bucklige Rhythmus herkommt und da: Der Penner quert die Straße, stellt seinen Sack ab, quert zurück und stellt eine Flasche Wasser anstelle von Geld neben den Teller der beiden; wie er nickt, sich umdreht, wie er dreimal niesen muß und ihm der Schnodder von der Nase lang herunter hängt.
Die beiden Mädchen, die mehrmals täglich vor dem Eiscafé her laufen und bei jedem der vielen Blicke ins Innere kichern müssen, weil ihnen der italienische Kellner letzten Sommer mal beinahe schöne Augen gemacht hat.
Die Frau, die mir entgegen kommt, 3 Meter noch, sie sieht mich an und ich sehe sie an und als mein Blick den ihren trifft und ihr Lächeln trifft das meine, legt sie den Kopf leicht schief, so dass die Sonne ihre Augen blinzeln macht und justament genau in diesem Augenblick knickt sie auf dem Pflaster um mit ihrem linken Fuß, verzieht das gerade noch so offen mir entgegenblickende Gesicht zu einer sehr grotesken Fratze, die Haare fallen strähnig in die Stirn, „Aua!« sagt sie und sieht dabei schon leicht an mit vorüber und ist auch schon an mir vorbei.
Der Mann, der vor dem Eiscafé aussieht wie bestellt und nicht abgeholt oder wie aus einem Parallel-Universum hier erschienen, der hineinstarrt zur Bestell-Theke; aber dann sehe ich eine Frau allein zwei Eistüten kaufen, das wird wohl seine sein, die zweite Tüte, und die Frau kommt zurück auf die Straße, denkt wohl: Der ist schon weitergegangen und marschiert ab und er muß hinter ihr her und er sieht nicht freundlich aus dabei, aber warum denn, sie hat ihm doch Erdbeereis gekauft.
Die Fußgängerzone besteht im Wesentlichen aus einer Eisdiele und sonst aus viel Nichts, oder?
…
… so eine Stadt kenne ich auch.