Heute: Arthur C. Clarke, Bertolt Brecht, Tibor R.
Thomas Mann zu Arthur Clarke:
»Mensch, Du schreibst vielleicht ’n Quark!«
Clarke sah ihn sehr lange an.
»Danke für die Wahrheit, Mann!«
Thomas Mann zu Bertolt Brecht:
»Was Sie schreiben: Alles schlecht!
Was ich auch von Ihnen lese,
hier: Dreigroschenoper – Käse!
Dort Ihr Baal – ich bitte Sie!!
Die Gedichte? Feuchtes Knie!!!
Was Sie von den Weibern schreiben,
lassen Sie von nun an bleiben.
Wen soll Ihr Herr K bescheißen?
Was soll das hier bitte heißen:
An die Nachgeborenen? Ich kann
es nicht mehr lesen, Mann!«
Thomas Mann zu Tibor R.:
»Was Sie schreiben, werter Herr,
ist hingegen wohlgebaut.
Selten noch hab ich verdaut
Worte, die mir wohlgefügter,
Sätze, die mich je vergnügter
auf die Knie sinken ließen.
Diesen Umstand zu begießen
reise ich am Dienstag an.
Stell’n Sie Sekt kalt. Thomas Mann.«
Und sowas schreibst du um 7.44, wo wir Sterbliche noch im Delirium auf dem Weg ins Büro … ich erblasse!
Und zugleich erröte ich.
Daher sieht man’s mir nicht an.
Jedoch fehlen mir auch die Worte.
Drum versuch ich’s gar nicht und stell stattdessen die Getränke kalt.
Erblassen und zugleich erröten scheint mir eine gut Übung. Wer weiß, vielleicht wird ja 2011 das Jahr der T-Belobigungen – bereits Dich einfach schonmal drauf vor. In China wirds das Jahr des Hasen … Ich hab es nachts geschrieben, weil ich über die beiden ersten Zeilen aufgewacht bin. Wäre ich Thomas Mann, würd ich am Dienstag tatsächlich anreisen. Und mit Dir darüber sprechen, wo und wie sonst ich meine randständigen Texte weiter bearbeiten und veröffentlichen könnte. Und was ist eigentlich mit Deinen?