Schon klar: Gegen die Huster und Klatscher im Konzertsaal kann man nichts machen, die muss man aussitzen. Ebensowenig kann man etwas tun gegen die im ICE gegenübersitzenden Fahlatmer und die an-Bahnhofsrolltreppen-oben-Stehenbleiber. Schicksal, Schwamm drüber. Jedoch: Sollte man sich durch nervendes, andauerndes und überlautes SMS- und Anrufgepiepse im Café gestört fühlen, ist es immer sehr hilfreich, mal das eigene Handy zu kontrollieren und gegebenenfalls auch auszustellen.
Ein Ratschlag aus eigener Erfahrung: wenn man, also ich, im ICE in der Nähe eines ca. 10-jährigen Jungen sitzt, der ein Star-Wars-Computerspiel spielt und der die waidwund-flehentlich vorgetragene Frage seiner Mutter, ob er jetzt nicht mal aufhören könne, brüsk verneint, wenn ich also, die anderen Mitreisenden eingeschlossen, insgesamt zwei Stunden nichts sage und nur grimmig schaue, dann ist es überhaupt nicht in Ordnung, die sich in mir angesammelt habende Agression gegen den nächstbesten Unbeteiligten, in diesem Fall die eigene Familie zu richten.
Aber wieso denn? Hat nicht gerade die es mit Sicherheit verdient, irgendwie?
Nein.
Das kann ich so bestätigen.