Drohnenpilot Hubert
Spanner sein war Huberts Traum
schon früher, als er hoch im Baum
vorm Schwimmbad saß, grad dreizehn Jahr.
Gerichtet war sein Augenpaar
auf eine Umkleidekabine,
wo seine Schulfreundin Sabine …
doch das ist ja schon lange her.
Heut denkt er sich: So richtig schwer
kann Drohnen fliegen auch nicht sein.
Das ist mein Traum, da steig ich ein:
Drohnenpilot. Ha! Tiptop!
Das Spannen mache ich zum Job.
Im ultraleichten Drohnending
träumt Hubert sich als Drohnenking.
Von oben, wo sich Wolken blähen
tät er dann nach Verbotnem spähen.
Der Hubert säh, wo du grad bist.
Der Hubert wüßte, was du isst.
Der Hubert knipste Mullahs Bart,
und Sex vom Ahmadinedschad,
den Kim Jong-Il beim Kinderfressen,
Obama, wenn er selbstvergessen
am Sack sich kratzt. Nur Sarkozy,
der ist zu klein, den säh er nie.
Der Hubert im Aeroplan
schaut Weibern nach in Pakistan
gafft runter kurz auf Heilgendamm
und fühlt sich dabei stark und stramm.
So wär es, wenn er Späher wäre,
hoch oben in der Atmosphäre.
Er knipste durch ein kleines Loch
die ganze weite Welt. Jedoch:
Was muss er in der Zeitung lesen?
Ein Drohnenabschuss ist gewesen?
Iran hat auf das Ding geschossen,
und doch ist da kein Blut geflossen?
Das war dem Hubert nicht bekannt:
Die Drohne ist stets unbemannt?!
Drohnenpilot – aus der Traum.
Jetzt muss er wieder auf den Baum.