Als grad mein Zug anfährt mit Ruck und lautem Schrill,
am Sonntagnachmittag im Bordbistro, halb vier,
da setzt sich an den Tisch gleich gegenüber mir
die Schönheit in Person und lächelt sanft und still.
Mit einem Schlag stockt mir der Atem. Jetzt und hier
die Schönheit selbst! Welch Emotionen-Overkill:
Dieweil sie sich vom Kellner Suppe wünscht mit Dill,
wünsch ich mich voller Sehnsucht und Hormon zu ihr.
Jetzt oder nie! Ich sprech sie an! Nur Haaresbreite
trennt mich von Glück. „Äh, hallo …“ Doch wie eifersüchtig
naht da der Schaffner. Sie erstarrt und blickt zur Seite.
Gleich ist er schon bei uns, er kontrolliert sehr tüchtig.
Da springt sie auf, rafft ihre Jacke, sucht das Weite.
Nein, nicht doch! Bleib!! – Ich spür, wie ich ins Dunkle gleite …
Verzweifelt ess ich später ihre Suppe. Wahre Schönheit ist halt flüchtig.