„Aber es darf schon was mit Liebe zu tun haben, oder bestehen da eventuell Abneigungen gegen Liebe?“ So hatte mich die Buchhändlerin grad noch gefragt und war dann mit einem „Ah, das hab ich was für Sie!“ im ersten Stock verschwunden, als ich hinter dem Regal mit den Bestsellern die schöne Frau bemerkte. Hoppla, dachte ich, das ist aber eine schöne Frau! Und steht da wirklich „Harems-Dame“ auf dem Titel des Buches, das sie durchblättert? Harems-Dame – o là là – da stellt man sich doch gern ein bisschen was vor. Und gut sieht sie auch noch aus, die schöne Frau. Ich also rasch mit den Fingern durchs Haar, kurze Mundgeruchskontrolle … hcccchhh … geht noch! – und forschen Schrittes auf sie zu … Stop! – von wegen Harems-Dame: Hannah Arendt! Na, da hätte mir meine Kurzsichtigkeit doch beinah einen banalen, bösen Scherz bereitet.