Gott steht an im Metzgerladen,
reibt sich lächelnd seine Hände,
inspiziert die Wurstbestände,
schaut auf Metzgerfrauen-Waden.
Soll er heute Blutwurst wählen,
Schnitzel und ein Viertel Zunge?
Oder von der sauren Lunge?
Wird er Kalorien zählen?
Schwein derweil im Metzgerwagen
hat so gänzlich andre Sorgen.
Ruckelt durch den frühen Morgen,
tut sich letzte Fragen fragen.
Metzgerfrau sagt: »Das kann dauern,
wenn sie wieder Schweineschwarten
wollen.« Gott spricht: »Ich kann warten.«
und er lächelt sans Bedauern.
Er hat Zeit und Schwein hat keine.
Gott, ganz lässig, freut sich schon.
Koteletts sind ihm Gotteslohn,
schön sind Metzgerinnenbeine.
Nichts muss schnell gehn oder flott.
Er scheint ganz Geduld zu sein.
Weiß er doch, ein jedes Schwein
findet seinen Weg zu Gott.
Stunden später oder so,
tritt er pfeifend auf die Straße,
schwer bepackt. In hohem Maße
lächelt Gott sehr fleischesfroh.
Taschen voll mit Schinkenwurst,
Schweineschnitzel und Tartar,
sieht er vorn in Rudi’s Bar
Mädchen, die ihm winken. Durst!