Du gehst ganz einfach nicht kaputt.
Wir legten mehrmals dich in Schutt.
Wir haben alles längst versucht,
selbst Helmut Kohl hat dich besucht!
Du feierst Auferstehungsfest
nach jedem Krieg. Dir macht nicht Pest,
nicht mal die Treuhand den Garaus.
An dir beisst man sich Zähne aus.
Du Schattenreich! Schockschwerenot!
Man kriegt dich schlechterdings nicht tot.
Kaum rummst man dir die Kirche nieder –
Zack! steht das Frauendingsbums wieder.
Zwar fluten wir dich jedes Jahr,
ertränken dich – doch sonderbar:
Du schüttelst dich und lächelst nur,
bleibst unerlöste Kreatur.
Du bist das deutsche Zombie-Zeichen
und faszinierst so deinesgleichen.
Glückstrunken torkeln die in Massen
armschlenkernd bleich durch deine Gassen.
Denn dies ist Traum jedes Verwesten:
Am Montag Walking Dead in Dresden.
Zur Textkritik
Mona schreibt:
Müd der üblichen Geschichten
Entschloss der Peter sich, zu dichten
Warf feige Hasser, dummes Pack
Mit Bürgern flugs in einen Sack
Die all dies weder richtig finden
Noch je ein Flüchtlingshaus anzünden
Die hätten ihre Stadt gern wieder
Doch ach, der Peter trampelt nieder
Was an Dresden gut und schön
Denn das will er gar nicht seh’n.
Statt dessen faselt er von Toten
Die lebend sich zusammenrotten
Und sät mit unsäglichen Geschwätz
Nur Zorn. Ach – gäb es ein Gesetz
Dass nur die Klugen Verse schrüben
Der Mist wär uns erspart geblieben.
Karin meint:
Selten habe ich solchen Schwachsinn, gepaart mit Häme und Hetze über Dresden gelesen. Was soll das? Sicher war der Schreiber nicht in Dresden mit den richtigen Leuten zusammen, oder er war schon voreingenommen hierher gekommen oder noch schlimmer ist noch nie hier gewesen.
Ich lebe sehr gern in dieser Stadt, die mit Sicherheit nicht mehr Rechtsradikale hat als die meisten Großstädte in Deutschland und leider auch in anderen Städten Europas. Jeder ist zuviel – der Meinung bin ich. Aber ein solches „Gedicht“ über diese wunderschöne Stadt, ihre einmaligen Kultur und ihre fleißigen Menschen zu schreiben, ist einfach schäbig und im höchsten Maße unverschämt. Eigentlich ist genau dieser Tonfall den Rechtsradikalen sehr verwandt!
Jan ist der Ansicht:
Wie geschmacklos ist dass denn?!
Ich als Dresdner der Ruinen vom Krieg gesehen hat…
Flut und Existenzen davon fließen sehen hat…
Pegida miterleben muss…
Ichbin stolz darauf in dieser wundervollen Stadt wohnen zu dürfen, ein Teil der Menschen zu sein die sich eben nicht unterkriegen lassen von Krieg, Flut oder Pegida!
Leider sind es Menschen wie Sie die den Eindruck erwecken dass jeder Dresdner zu Pegida rennt! Sie scheren uns genauso über einen Kamm wie Lutz Bachmann die Flüchtenden. Es tut weh sowas wie Ihr „Gedicht“ zu lesen. Es ist schlicht und ergreifend unfair und geschmacklos…
fickdich@gmx.de wirft ein:
Du bist ja wohl ein Riesenarschloch. Vielleicht hättest Du mal in Dresden sein sollen als es zerbomt wurde. Dann würdest Du jetzt vielleicht als hässlicher Zombie herumlaufen. Wie kann man es wagen solche Reime zu schreiben. Das ist ebenfalls Volksverhetzung!
Siegmar gibt zu bedenken:
Wie immer beim Kommentieren in diversen Medien oder Blogs: man warte auf Freischaltung. Bei anderen Systemen nannte oder nennt man das Zensur. Natürlich müssen hetzende, beleidigende oder gegen Gesetze verstoßende Artikel bzw. Kommentare beim Erkennen derselben entfernt oder zumindest kommentiert werden, aber mit der Methode „Freischalten“ kann jeder kritische oder unliebsame Kommentar entfernt werden. Da sollte man diese Funktion gar nicht erst anbieten.
Siegmar mahnt aber auch:
Das ist dümmste und primitivste Volksverhetzung bzw. Beleidigung einer gesamten Stadt mit 530.000 Bewohnern!
Wenn symbolische Galgen keine Satire sind, ist es dieses Gedicht mit Sicherheit auch nicht! Hier geht es nicht um zwei vermeintlich oder tatsächlich unfähige Politiker, hier geht es um eine Stadt mit ihrer gesamten Bevölkerung und um deren leidvolle Geschichte.
Ulrich hingegen weiß:
Peter P. Neuhaus = Akif Pirinçci
riga2 stellt sich folgendes vor:
Danke Herr Neuhaus,
einen übleren Nestbeschmutzer kann man sich nicht vorstellen.Sie sind ein echtes Schwein !
Lieber Peter,
erst heute lese ich Dein Dresden-Gedicht.
Bin noch nicht dort gewesen seit Pegida.
Habe aber gerade gestern von Augen- und Ohrenzeugen, die letzten Montag dort waren übles gehört. Es muss schrecklich sein, diesen „Bürgern“ zu begegnen. Dann habe gestern die Reportage über den Besuch des Ex-Dresdners Durs Grünbein in seiner entsetzlich entstellten Heimatstadt gelesen. Er war wohl auch geschockt. Seit gestern geistern nun Meldungen von Vermummten, die wehrlose Asylanten verprügeln, durch die Medien. Nein, Peter, Dein Zombiegedicht ist nicht ungerecht. Und auch nicht gruseliger als die Wirklichkeit.
Na ja, so ganz unter uns: es könnt schon sein, dass es etwas ungerecht ist. Gegenüber Zombies. Da mach ich mir aber erst Gedanken, wenn mir einer persönlich begegnet und entsprechend Kritik äußertshsgsjaskmccsaaaaaaaaaaaaaaaaaaah …
Ja, Dresden … wenn die halbe Million Dresdener alle doch so anständige Menschen sind, warum stehen sie dann eigentlich nicht jeden Montag alle auf den Straßen und zeigen den Pegidioten in netter Form, dass letztere eben nicht das Volk sind? Oder wenigstens jeder dritte, jeder fünfte oder auch nur jeder zehnte?
Woanders geht’s doch auch, hier ums Eck zum Beispiel.
Man weiß es nicht. Man steckt nicht drin.
Und: Ein Hoch auf Heidelberg, aber hallo!