Das ist die schönste aller Müdigkeiten,
die morgens mich im warmen Bett
komplett umhüllt von A bis Zett,
dieweil die Träume zögernd mir entgleiten.
Das Licht beginnt, sich hellgrau auszubreiten.
Mein Atmen atmet im Duett.
Denn bei mir liegt, und sehr brünett,
fastwach die Summe der vier Jahreszeiten.
Die Haare wirr und frühlingsgleich erwachend,
die Augen herbstlich warm von Karamell,
den vollen Sommer mir im Herz entfachend –
dabei so sanft beruhigend, so schnell
das ernste Sein mit einem Blick verlachend
und einem klaren Lächeln, winterhell.
Ich höre gerade eine Platte mit Schubert-Liedern, gesungen von Rita Streich. Geht prima zusammen. Schade, dass Frau Streich dieses Gedicht nicht mehr singen kann.
Rita Streich, Schubert Lieder (Deutsche Grammophon 1960)
Von ihr gesungen, würde es mir sicher noch mehr unter die Haut gehen, als es das ohnehin tut. (Ich hoffe, ich darf das als Autor so schreiben, ohne allzu egozentrisch zu wirken.)