Hört mich an, Ihr Menschenbrüder.
Das alte Jahr wird immer müder,
das neue ist schon fast zu sehn.
Zeit, sich noch mal umzudrehn,
in des Jahres Abendrot,
und zwar schneller als Frau Lot.
Kurzer Schulterblick zurück:
Wo war Schaden, wo war Glück?
Hab nen Apfelbaum gepflanzt,
Tante Hildes Grab betanzt,
dreizehn Kinder nicht gezeugt,
manchen Endreim hingebeugt.
Viel gesehn, die Welt bereist,
einen Tintenfisch verspeist.
Ozelot und Hammerhai
waren, glaub ich, auch dabei.
Literarisch mich erweitert,
am Ulysses knapp gescheitert.
Allem Neuen gab ich Raum,
nichts kapiert von Zettel’s Traum.
Viermal Rauchen abgewöhnt.
Unter Lust und Last gestöhnt.
Schäferstündchen knapp versäumt.
Nachbarn Schnee vors Haus geräumt.
Tacheles und Quatsch geredet.
Gutes Leben nachgeschwedet.
Unerhebliches war wichtig –
gibt ja eh im Falsch kein Richtig.
In der Zeit zwischen den Jahren,
wenn die Blicke rückwärts fahren,
weiß ich nie ganz, wo ich bin –
am Ende oder Neubeginn?
Und so wohnt in diesem Sinne
jedem Schluss ein Zauber inne.