Am Himmel steht sehr hoch Il Sole.
Wer hat ihn dort aufgehängt,
der mit heißer Gloriole
uns im ICE bedrängt!?
Klatschnass klebt das Hemd am Rücken.
Gegenüber mir, oh Graus,
seh ich Frau das Deo zücken.
Nachbar packt die Füße aus.
Ich zerfließe unter Sorgen
über Wohlgeruch und Charme.
Sie jedoch, als gäbs kein Morgen,
aerosolt sich unterm Arm.
Industrielimetten wehen
deoscharf herüber – und
Nachbar lüftet seine Zehen.
Schwefelgelber Lebensschrund.
Dick auf dickem Schweißgeruch
muss ich nun Aromen schnorcheln,
die des Sommers stiller Fluch.
Nachbars Fuß gemahnt an Morcheln.
Schnaufend gebe ich mich hin –
lern ich doch, ganz ohne Frage,
dass auch ich ein Mensch nur bin
unter Menschen, dieser Tage.