Nichts geschrieben. Kein Gedicht.
Keine Zeile. Wieder nicht.
Hab nichts an der Verseangel.
Chronischer Trochäenmangel.
Endreimmäßig leerer Kopf.
Muß ich an den Jambentropf?
Weiß ja kaum noch, wer ich bin.
Krieg nicht mal nen Blankvers hin.
Oder nen Kalenderspruch.
Komplizierter Paarreim-Bruch.
Ach, wie schön das jetzt doch wäre:
Ende dieser Lyrik-Leere.
Keine Lust so abzuloosen.
Brauche Hilfe, suche Musen.
Hätte wirklich viel viel lieber
chronisches Sonettefieber.
Sehne mich seit langem schon
nach ner Überrreimfunktion.
Muss ja gar nichts Dolles sein –
’s reicht ein Versfuß oder -bein,
Palindrom, auch gern invers,
oder ein klein Knittelvers.
Auch zufrieden wär ich schon
mit nem raschem Distichon.
Also wisset, gut und kurz:
Wünsche mir Metaphernsturz.
Oder noch, auf jeden Fall,
besser: Lyrikbrechdurchfall.