Brunnen, Zentralschweiz, 30.7.
14.00 Uhr
Noch zwei Tage bis Buffalo. Fahnenzunahme. Der Anblick erinnert mich an Rot-Kreuz-Stationen, nur andersrum. Es riecht nach Sommer. Unter Benutzung meiner beiden Beine, die jetzt im Zug nach Vitznau hinunter leicht schmerzen – unter Benutzung also meiner beiden Beine bin ich von Wiggens zur Rigi-Spitze 1.400 Höhenmeter hinaufgestiegen. Anfangs romantisch: im steilen kühlen Wald, Treppen und Leitern teils hinauf, kurze Grüezi-Begegnungen in schattenspendenden Felsspalten. Später tourismusorientiert: auf steilen Asphaltwegen, freundliche Japaner mir entgegenkommend, vom Gipfel schon herunter. Auf halber Höhe, noch in den Waldausläufern, war ich in die Wolken hineingegangen. Fetzen erst, kühl am nackten Oberkörper. Auf einer Wiese gesessen, ins milchige Nichts gesehen, das immer 10 Meter von mir entfernt war, wo ich auch hinschaute. Kurzes Aufreißen und der Blick hinab aufs Wasser, flach zwischen die weichen Berge hineingelaufen, blau mit weißen Schiffstupfern. Friedliche Stille, nicht mal ein Tuten bis hier oben.
Kuhglockenläuten.
Oben am Gipfel dann neben Funkmasten und dem abseits stehenden Gipfelkreuz keine Aussicht gehabt. Schade. Alle Müh umsonst.