Im Wirtshaus

Der Raum ist gut gefüllt. Vier Herren spielen Karten.
Der Fernseh läuft. Und auch Musik. Es riecht nach Bier.
Drei Raucher schleichen outdoorbunt bejackt zur Tür.
Am Tresen hocken zwei, die auf das Aufstehn warten.

Da plötzlich geht ein Wind – schon schweigen alle Dramen.
Im Wirtshaus steht und still die Zeit für kurze Zeit.
Trübgrau und dunkel war’s bislang. Jetzt ist’s soweit,
der Raum wird reich und hell: Es kommen Damen.

Drei an der Zahl betreten schnatternd froh die Schänke,
ihr hochoktaves Lachen kündet jäh vom Glück.
Der Herren Köpfe schwingen rum, man hört Gelenke.

Den Rauchern stockt der flache Atem vor Entzück.
Am Tresen tränt die Sehnsucht in Getränke.
Die Damen halten inne, sie betrachten kurz das Stück –

„Hoppsa! Vertan!“ und treten kichernd in die Nacht zurück.

Im Anfang war der Krach(remastered)

Es ging ein Grollen über Land,
ein Dings, ein dezibelles Bums.
Auch nahm ein Dröhnen überhand,
ein Poltern und ein Rums.

Darauf ein Tosen und ein Saus,
ein Rauschen wie bei zwei Promill,
und schließlich so ein fettes Braus.
Dann war es wieder still.

Nicht lang, da klang ein tiefes Brumm
sowie ein kleiner scharfer Krach
von rechts. Von links kam ein Gesumm,
ein wimmernd Weh und Ach.

Von irgendwo drang auch ein Lärm,
so eine Art helles Gebrüll.
Rumoren aus dem Weltgedärm,
ein kakophoner Müll.

All dieses Tosen, Brüllen, Schrein,
war einzig Frage des Geschmacks.
Die wirklich große Höllenpein
war jener leise Knacks

kurz vor der Ruhe vor dem Sturm.
Da barst mir fast das Trommelfell.
Das riss durch Mark und Hosenwurm,
dann ging es ziemlich schnell:

Es schwurbelte ein Trallala
und Klimperei so grell wie nie,
ich wachte auf, erschrak, und sah:
Ich schlief dem Urknall vis-à-vis!

(wer die verbesserten Stellen findet, hat wohl nichts Besseres zu tun?!)

Alternative

9 Uhr früh, im einzigen Straßenverkehrsamt des Landkreises. Unruhe am Infoschalter. Einer erregt sich über irgendetwas: Öffnungszeiten, Gebühren oder ein vergessenes Formular. Er wird laut, die Frau hinterm Tresen wird still. So weit, so erwartbar. Gähn. Aber dann horche ich noch einmal auf. Das würde mich doch schon interessieren, welches Alternativangebot der Wutbürger meint, wenn er sagt: „Dann melde ich den eben irgendwo anders an!“