Die Eine

Ich wünschte mir so lange schon
die Eine, die sich an mich schleicht,
mich greift, mir Geist und Leib erweicht,
den Kopf mir bringt zur Explosion.

Die mir die Schenkel schlottern macht,
mich Rotz und Wasser heulen lässt.
Die Haut und Stimme mir erblässt,
ans Bett mich fesselt Tag und Nacht.

Die Eine, die mit zartem Hauch
stupst, dass ich aus den Schuhen kippe
und fiebersüß in Trance eintauch

nach sanftem Kuss von ihrer Lippe.
Ich wollte sie – und krieg sie auch,
die letzte schwere Sommergrippe.

To Do

Gnadenlos weinen
Schlipsknoten üben
Haare entbeinen
Wässerchen trüben

Nichts überstürzen
Nachbarin schwängern
Ausgaben kürzen
Penis verlängern

Spam-Emails schreiben
Hammer besorgen
Grübelnder bleiben
Hoffen auf morgen

Mansplaining im Vatikan

Man hört den Papst zum Weibe sagen:
„Du kannst mich gern und alles fragen.
Ich weiß als Papst und auch als Mann,
viel mehr, als sonst wer wissen kann!

Zum Beispiel übers Himmelfahr’n
und Niedrigtempraturengar’n.
Ich kläre jedes Theorem.
Passives Abseits? Kein Problem!

Frag mich ruhig auch nach Algebra,
da spreche ich ex cathedra.
Und das erklär ich sowieso
am Sonntag coram publico:

Ich kenn mich aus mit Wasserkraft
und dem, der stets das Böse schafft.
Ich gelt als Blutwunder-Experte
und dirigiere gern Konzerte

der Wiener Philharmoniker.
Als Traditions-Kanokiker
bin ich der Profi der Nation
für Wein und Transubstantation.

Die Primzahlreihe fällt mir leicht
im Beichtstuhl bin ich unerreicht.
Und bei den allerletzten Fragen
(beim Mopseln, Schnackseln, Kinderschlagen)

gelt ich als wichtigste Instanz,
genau so wie beim Tangotanz.
Und ganz das Gegenteil von dumm
bin ich in Sachen Untenrum.

Nun sag, was willst du von mir wissen?
Ich kann auch … Hmmpff! …“ – Ein dickes Kissen
taugt da dem Weibe zum Verbrechen.
Dieweil sie drückt, hört man sie sprechen:

„Nie wieder nehm ich zum Verehrer
in Zukunft einen Welterklärer.“