Seit neulich
Seit neulich bin ich ungeküsst.
Das tut ganz seltsam weh.
Als Mensch-Faksimile
häng ich im Weltenbaugerüst.
Mir fehlt – ach, wenn ich das nur wüsst!
Was ist es denn? Herrjeh!
Was mangelt mir? Kaffee?
Das süße Körper-Geist-Gelüst?
Mir fehlt kein zweisam Welterklärn.
Mir fehlt kein Du-sei-mein.
Mir fehlt kein liebes Herzbeschwern.
Mir fehlt nicht Seelenpein.
Es fehlt, ich kann mich nicht erwehrn,
dies süße Küssen ganz allein.
Sieh mal einer an!
Für ein hier nicht anwesendes Bild
Blätter sollen mich verführen
Scharf und unscharf stehn sie da
Perlengleich auf dünnen Schnüren
Vor dem sanften Lalila
Hätte beinach auch geklappt
Wie sie da so zirzend stehn
Hab sie grade noch ertappt:
Sind ein Stück zu fotogen
Go scan yourself!
Gespräche mit Gott 01
Gott spricht verschwörerisch und leise.
»Das Beste am HD-TV?
Erkläre ich Dir ganz genau!«
Er dreht die Augen wirr im Kreise,
sieht sich kurz um, und nuschelt rau
wie einer dieser weisen Greise:
»Das Fernseh zeigt als Gottbeweise
doch abends immer diese Frau …
Ich schuf HD, denn solcherweise
seh ich sehr scharf den Körperbau
der süssen großen blonden Meise:
Judith Rakers, Tagesschau –
ihr Anblick ist mir Götterspeise!«
Ich glaub es gern und denke: Wow!
Sauerländischer Versuch über die Burka
Zuviel Flann O’Brien gelesen
Schuss des Vorübergehenden.
Ne schöne Jrooß
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Rotweinflecken
Sind Trophäen
Die man nicht
An Badehosen näht