»I have nothing to say and I am saying it.«
John Cage
»I have nothing to say and I am saying it.«
John Cage
Heut möchte ich der schnöden Welt entfliehen.
Nichts ist hier stimmig, alles mir verhasst.
Das einzige, was heut tatsächlich passt:
An der Tür zum Raucherraum steht »Ziehen«.
Mein Gegenüber im Abteil trägt Brille, Bart und Parka und ist vertieft in seine Reiselektüre. Ich werde langsam neidisch, denn ich habe zwar einen zerlesenen Robert-Gernhardt-Gedichtband dabei und muss ab und zu freudig schmunzeln – er aber blickt immer wieder konzentriert in sein Buch, blättert aufgeregt vor und zurück. Dann gluckst es plötzlich stumm aus ihm heraus, oder er schmeisst ansatzlos den Kopf nach hinten und kräht sein studentisches Hühnerlachen in den Waggon. Mensch, was liest denn der da eigentlich? Ich will das auch haben! Sofort!! Und stelle mit einem unauffälligen Blick fest, dass ich mir dann wohl im nächsten Bahnhof »Die 100 bedeutendsten Schach-Partien« kaufen muss.
Warte, Marie.
Komm her, Marie.
Waarte!
Wenn du weggehst, kommt der Mann mit dem Eis und du bist nicht da, Marie.
Nein, Marie, da ist Wasser.
Guck mal da: Hörnchen!
Nein, nicht den Tauben hinterher, Marie.
Marie!
So. Marie! Stop!!
Sitzenbleiben, Fräuleinchen!
Marie! Was hat Mama gesagt? Marie!!!
Feierabend! Mami wird jetzt richtig böse.
Marie!!!
»Die Wege des Herrn sind wunderbar«, sagte Ignatius.
»Sicher, aber ich begreif’s trotzdem nicht.«
John Kennedy Tool, Die Verschörung der Idioten, Seite 185