Schwacher Mann – was nun?
Du gehst mir durch den Kopf,
spazierst darin herum.
So werd ich dummer Tropf
ganz sachte mädchendumm.
Du lächelst recht brisant
von Ohr zu Ohr zu Ohr.
Das was ich bisher kannt,
kommt mir dann dämlich vor.
Ich seh dir staunend zu,
du schaust mich zwinkernd an.
Ich denke: Schubiduh!
und werd zum Hampelmann.
Ansprüche
8 Polaroids
Müde Kreative
trinken Café Latte
tragen hippe Sachen
krümeln mit Tabak
Müde Kreative
blättern in Terminen
gähnen sich durchs Meeting
kratzen sich am Sack
Müde Kreative
sprechen übers Treatment
blättern im Notizbuch
schweigen angespannt
Müde Kreative
tragen alle All Stars
wollen die Regie
sind nur Hospitant
Müde Kreative
reden über Filme
schaben ihre Bärte
schnaufen dann und wann
Müde Kreative
rutschen auf den Stühlen
klappen ihre Laptops
sagen Ciao bis dann
Müde Kreative
streicheln ihre iPads
raufen sich die Haare
sehn verlassen aus
Müde Kreative
trinken noch mehr Latte
scheissen auf Ideen
trollen sich nach Haus
Color Burst
Katz & Fuchs
Es trottet ein Fuchs aus dem Wald. Eine Katze
schleicht knapp hinterdrein. Ganz langsam. Kein Mucks.
Dem Jagdinstinkt folgend verfolgt sie den Fuchs,
geduckt und fast schwebend auf samtweicher Tatze.
Der Fuchs wiedrum schlendert, als wenn gar nichts wäre.
Bemerkt sie nicht. Sie aber ist auf der Jagd.
Nach ihm. Doch das lässt ihn ganz kalt. Unverzagt
kreuzt er lässig die Lichtung ins kühl waldesleere.
Was meint dieses Bild? Was soll so ein träger
Vergleich? Und was bitteschön lehrt uns das heute?
Fast sicher scheint mir, dass der Sinn solcher schräger
Metaphern auf mich weist, der wie andre Leute
ganz gern mal im Leben denkt, er sei der Jäger –
nur merkt das meist niemand, schon gar nicht die Beute.
Fasttrocken
Hymnisches Schwärmen zur Jahreszeit
Auferstanden aus Ruinen
steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Einigkeit und Recht und Freiheit
Streifen ahnungsvoll das Land.
Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,
Unser ganzes Leben lang.
Danach lasst uns alle streben:
Deutscher Wein und deutscher Sang
Aus der Hülse, blank und eben,
Steigt ein frei Geschlecht empor.
Lass uns dir zum Guten dienen.
Lernt und schafft wie nie zuvor!
Glück und Frieden sei beschieden.
Sind des Glückes Unterpfand.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet:
Frühling lässt sein blaues Band.
Bierbrunnen
Am Abend
Die Äuglein schon fast zu,
da denk ich noch an: Du.
In Träume sehn ich mich,
die Schönste dort bist: Dich!