Da draußen
Männer, die mit Pudeln gehen
Frauen, die nach Kleidern sehen
Kinder, die vorüberwehen
Hunde, die um Gnade flehen
Rollis, die lang Kette rauchen
Raucher, die sanft Anschwung brauchen
Menschen, die die Kälte schmauchen
Katzen, die den Mond anfauchen
Jungs, die sich das Bein vertreten
Mädchen, die um Schönheit beten
Kinder, die auf Hopsgeräten
hopsen, in verschneiten Städten
Gitter vor den Juwelieren
Omas, die, von alten Tieren
kommandiert, mit ihren
Hackenporsches rumflanieren
Menschenwirniss, trallala
Auf dem Weg nach Golgatha
Muntres Treiben, hahaha
Volle Welt, wie wunderbar
Pudel, die mit Herren gehen
Hüte, die auf Frauen stehen
Sehnsüchte, die untergehen
Lebensträume, unbesehen
Farben, die sich nicht verschonen
Dinge, die sich kaum je lohnen
Häuser, die bei Menschen wohnen
Draußen in Fußgängerzonen
Klirrrrrrrrr
He!
»Winter, Du Arsch! Wir müssen mal reden!«
Brummmm
Glorreiche Enge
Oh Straße von Hormus, du glorreiche Enge.
Ganz sanft trennst du Asien ab von Arabien.
Durch dich fahren Tanker. Randvoll. Jede Menge.
Uns Öl-Junkies bist du der Weg nach Arkadien.
Doch Wolken ziehn auf. Und am Himmel stehn Blitze.
Noch bist Du befahren. Was aber wird morgen?
Iran plant atomtechnisch dreckige Witze,
schon hagelt’s Embargos – wir machen uns Sorgen.
Denn wenn sie beginnen, um’s Öl sich zu schlagen,
und auf den Kanonen Soldaten schon wohnen;
wenn sie eine Ölstraßen-Vollsperrung wagen,
verfall’n deine Anwohner in Depressionen.
Ganz ohne Verkehr bist du kaum zu ertragen
und öde wie westdeutsche Fußgängerzonen.
Der Zug endet hier
Ja. Ja sicher. Klar. Und doch!
Ja, ich find’s selber schon ein bißchen Scheisse!
Der Spül verschwindet nicht und nicht der nasse Fleck.
Die Frauen bleiben nicht bei mir, und nicht das Geld.
Die Sorgen bleiben mir, um mich und um die Welt.
Das Abo kündigt sich nicht selbst, es riecht nach Dreck.
Ja, ich find’s selber schon ein bißchen Scheisse!
Ja sicher geht’s mir auch schon auf den Wecker!
Die Flaschen häufen sich im Flur und auch im Bad.
Die Fenster sind vom vielen Schmutz bereits ganz blind.
Durch alle Türenritzen weht ein kühler Wind.
Das Altpapier im Stapel unten ist schon hart.
Ja sicher geht’s mir auch schon auf den Wecker!
Ja klar, auch mir sträuben sich hier die Haare!
Die Pizzaschachteln liegen rum und kreuz und quer.
Das braune dort im Schrank war mal ein Lappen.
Da hinten grünt ein Moss unter den Pappen.
Vom Eck dort drüben wächst ein weicher Pilz daher.
Ja klar, auch mir sträuben sich hier die Haare!
Und doch: Ich muss auch manchmal drüber lachen!
Ich finde Dinge, die ich vorher nie gesucht.
Und so entstand ja damals auch Penicillin.
Nobelpreisträger wird man nicht mit Disziplin.
Der Aufgeräumte sei auf ewig mir verflucht.
Und doch: Ich muss auch manchmal drüber lachen!
Is’ irgendwie scheisse gelaufen, Micha!
Zum Oberleutnant
Natürlich muss man Helmut Schmidt nicht mögen.
Man muss ihn aber auch nicht lieben.