Spätsommer-Nachtrag

Der Himmel leuchtet blau und voll Kondens
Die Sonne steht ganz ganz ganz ganz weit oben
Die Sommerhitze wuchtbrummt sehr immens
und die Synapsen meines Stammhirns toben

Die Lust vergeht nicht und bleibt weiter groß
Die Sehnsucht kapert mittschiffs meine Welten
Gedanken lächeln beim Zusammenstoß
von Dir und mir, uns Freudebrustgeschwellten

Langweilig!!!!!!

Langeweile. Schönes Wort.
Aber ganz schön langweilig.
Rührend wie ein Moll-Akkord
schleicht sie sich heran an mich.

Langeweile. Tosend schön.
Außer für den, der sie hat.
Mag daran zu grunde gehn
wer will. Ich setze sie schachmatt.

Langeweile. Geiles Ding.
Oftmals übermannend.
Nicht für mich als Dichertling:
Ich find sie einfach spannend.

Hellstes Unbunt

Schwer unbeeindruckt ziehen Schwäne Kreise.
Am andern Ufer seh ich Mädchen winken.
Ich lasse den Revolver langsam sinken.
Jetzt ist noch nicht das Ende meiner Reise.

Bis auf die Schwäne ist der See verwaist.
Die Mädchen rufen etwas übers Wasser.
Der Wunsch nach Stille, er wird still und blasser.
Und einmal mehr bin ich nicht Herr von Kleist.

Der Schmerz, die mir ureigene Domäne,
ist hier am See ganz leicht. Ein schlichtes »Doch!«
steht überraschend wo ein »Nein!« ich wähne.

Am Ufer heut ziert meinen Kopf kein Loch.
Es hindern mich die Mädchen und die Schwäne.
Die einen schon ganz weiß, die andern noch.