‹Dichtkunst sei›, so heißt es in jenen Kreisen ‹eine Gabe›,
(pff ! : I wouldn’t have it as a gift ! )
Arno Schmidt
‹Dichtkunst sei›, so heißt es in jenen Kreisen ‹eine Gabe›,
(pff ! : I wouldn’t have it as a gift ! )
Arno Schmidt
Du gabst mir Küsse, die nach Elbe schmeckten,
nach Uckermarker Wiesen, nach dem Oberlauf des Rheins.
Nach Wellen, die an Kieselstränden leckten.
Nach Wellen, unter denen wir zu zweit wie eins
zusammen waren. Wo sich der Stichling nicht und nicht der Wels versteckten.
Du gabst mir Küsse, die nach Elbe schmeckten.
Du hattest Haare die nach Dschungel rochen.
Nach Blättern, umgeworfnen Bäumen, Moos.
So wie Lianen. An den Enden ungebrochen.
So wie Lianen waren Kopf und Schoß,
in dem das Ozelot und auch der Panther tief zur Ruhe sich verkrochen.
Du hattest Haare die nach Dschungel rochen
Ich beginne nachzudenken. Ich habe nachgedacht. Sie haben recht.
Uwe Johnson an Siegfried Unseld, 26. Juli 1961
Beim naechsten Mal betrete ich den Verlag mit dem Manuskript und verlasse das Haus erst mit einem Gutachten oder noch besser dem fertigen Buch unterm Arm, so erfahre ich doch etwas, und kann auch dem Verleger die Befangenheit nehmen, bis er ganz zutraulich geworden ist und ganz schamlos sagt: Aendern Sie gefaelligst den ersten Satz, oder es gibt keinen Nachtisch!
Uwe Johnson an Siegfried Unseld, 26. Juli 1961
Mein lieber Herr Lektor!
Wir teilen uns alles:
Die Wohnung, das Essen.
Venedig wird schön.
Wir fahrn im September.
Beginn ist der fünfte.
Was wird es uns bringen?
Wir werden ja sehn.
Das werden wir trinken:
den Spritz und den Vino,
Martini mit Nüsschen
Und Gin dann und wann.
Das werden wir sehen:
Die Stadt und die Künste,
Kanäle und Grachten.
Da sitzen wir dann.
Ich freue mich riesig
auf Stadt und auf Leute
auf Fahrt und auf Dasein
auf Plätze und Krach.
Ich kanns kaum erwarten:
September soll jetzt sein.
Ich warte und wollte
wir wärn schon da. Ach!
Die Einsamkeit ist kein Gefühl.
Die Einsamkeit ist die Frau im Café.
Dass ich es mit dem ganzen Copy & Paste zu weit getrieben hatte, bemerkte ich erst, als ich via Google Textstellen meiner eigenen Magisterarbeit in meine Doktorarbeit hineinzukopieren begann. Zunächst war mir das gar nicht aufgefallen, bei all den vielen fremden Buchstaben. Aber dann las ich überrascht meine eigenen Sätze. Die hatte mir irgend so ein Mistkerl geklaut und in seine eigene Arbeit einkopiert, wahrscheinlich via Google, die Sau. Ich begann also nochmal ganz von vorn: Nennt mich Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester …
Seit 22 Jahren schreibt sie den gleichen verdammten Mist in ihre Notizbücher. Keine Entwicklung. Genaugenommen ist es sogar immer der gleiche Satz. So wie beim Mann in Shining, der auch nicht über „All work and no play makes Jack a dull boy“ hinauskam. Die einzige Veränderung: jetzt in diesem Moment. Sie schreibt „Seit 22 Jahren schreibt sie den gleichen verdammten Mist in ihre Notizbücher“.
… ich hab dann ziemlich schnell rausgekriegt, wie du heißt, kein Wunder in unserm kleinen Nest. Irgendwie hätt ich dich schon kennen können, aber egal. Ich hab angefangen, dich zu grüßen: in der Stadt, wenn du mit andern unterwegs warst, mal ein Nicken, Hallo!, Alles klar? wie’s halt so geht …