Der Bambus grünt. Die Wäsche trocknet auf der Leine.
Ein Glockenbimmel geht durch meine Stadt.
Wohl dem, der jetzt schon seine Kleine
im Arm und einen Rotwein offen hat.
Dachpappe dampft. Kanarienvögel schnattern.
Stimmengewirr vom Nachbarn, fern vertraut.
Ich will jetzt endlich Liebsschwüre rattern.
Ins Öhrchen meiner süßen kleinen Braut.
Sirenen tuten leise in der Ferne.
Ein Blätterrauschen geht durch meinen Hof.
Ich bin allein – und hätte dich jetzt gerne
schon nah bei mir. Jetzt komm endlich! Wie doof!
Der Bambus schwitzt. Noch immer trocknet Wäsche.
Und Glocken schlagen schon erneut die Zeit.
Von Dir kein Zeichen, nicht mal ’ne Depesche.
Kein Telegramm. Bloß pure Einsamkeit.
Die Schwalbe macht sich schon über mich lustig
und fliegt im Sturzflug dicht über mein Haar.
Wo bleibst Du denn? Bald ist August, ich
brauch Dich noch vorm nächsten Januar.
Die Sonne sinkt. Die Wäsche wird schon wieder feuchter.
Die Nachbarn ziehen die Jalousien vor.
Ich bin geladen wie ein Wetterleuchter.
Wenn du nicht kommst, zerspringt mein Herzmotor.
Die Mücke sticht. Glühwürmchen schalten leis sich ein.
Die Wespen schmatzen tiefer sich ins Holz.
Ich wart nicht weiter. Diese Seelenpein
des Wartens raubt mir meinen ganzen schönen Stolz.
Der Mond geht auf. Schon dunkelt es im ganzen weiten Tal.
Oh, wie ich dieses Warten hasse!
Ich mach mir Wein auf. Jetzt ist’s eh egal.
Moment! Sitz ich nicht auf der richtigen Terasse?